DER EQUALIZER
An der Schnittstelle zwischen Band- und Schneidemaschine befinden sich die Geräte, mit denen der Schneidingenieur das klangliche Ergebnis durch partielles Anheben oder Absenken von Frequenzen aktiv beeinflussen kann.
Mittel der Wahl
Neumann SP 79
Zwar wird gelegentlich auch die Entzerrung der Bandmaschine verwendet, das Mittel der Wahl zur Beeinflussung des Frequenzgangs ist jedoch der Equalizer.
Hier hat jeder Schneidingenieur seine eigenen Präferenzen. So verwendet Willem Makkee von Greenlight die Cello Audio Palette, Rainer Maillard von EBS das zur Neumann Schneidemaschine passende Pult SP79 und Kevin Gray von Cohearent den parametrischen Equalizer Sontec MES-430.
Je nach Gerät sind die Möglichkeiten zur Entzerrung völlig unterschiedlich, so dass den meisten Studios verschiedene Equalizer, abhängig vom Projekt, zur Verfügung stehen.
Der Hochpassfilter
Weiterhin zum Einsatz kommen Hoch- und Tiefpassfilter, ersterer vergleichsweise selten, letzterer praktisch gar nicht.
Auf älteren Bändern, wie von uns verwendet, finden sich mitunter tieffrequente Störungen außerhalb des Musiksignals, die unhörbar sind, aber den Tonarm des Plattenspielers in Resonanz versetzen können. Ein verantwortungsvoller Ingenieur versucht durch den Einsatz eines Hochpassfilters, diese potenziellen Probleme zu vermeiden.
Röhren-Equalizer
Kompressoren
Kompressoren zur Begrenzung der Dynamik kommen ebenfalls so gut wie nie zum Einsatz. In aller Regel wurde bereits während der Abmischung des Masterbandes darauf geachtet, dass Dynamikspitzen die Schneidapparaturen nicht überfordern.
Vereinzelt zur Anwendung kommt aber ein sogenannter De-Esser, der es erlaubt, die in einer Aufnahme eventuell störenden Zischlaute im Gesang (Sibilanten) im Pegel automatisch abzusenken.
Im analogen Bereich sind hier die Möglichkeiten naturgemäß begrenzt, digital sind der Manipulation keinerlei Grenzen gesetzt. Dies verbietet sich jedoch, wenn man – wie Speakers Corner Records – eine rein analoge Produktion beabsichtigt.